CD/LP-Album
Weird Truth Productions 2009
Mit „The Monad Of Creation“ bewiesen MOURNFUL CONGREGATION bereits vor vier Jahren, dass Down Under nicht nur die Heimat von Känguru, Gürteltier und Tasmanischem Teufel ist. Angesichts steigender Durchschnittstemperaturen und verheerender Brandkatastrophen scheinen die drei Australier jetzt ihren eigenen Lösungsansatz gefunden zu haben. Sie sagen für das Jahr 2009 „... June Frost“ voraus und bezichtigen zumindest musikalisch alle Klimapropheten der Scharlatanerie. Deshalb sei allen Sonnenanbetern für diesen Sommer ans Herz gelegt, sich entweder von der Insel fernzuhalten oder kälteresistente Bekleidung für den geplanten Australienurlaub einzupacken. Wenn es auch nur ansatzweise so frostig wird, wie die Stimmung auf dem aktuellen Album von MOURNFUL CONGREGATION, dann sollten sich die Sibirier frühzeitig auf Migrationsströme von der anderen Seite des Planeten einstellen. MOURNFUL CONGREGATION sind Meister der depressiven Melodien, klagender Gitarrensoli und zermaternder Riffwände. Untermauert wird die Pein durch einen gutturalen Gesang, der das Blut in den Adern stocken lässt. Trotz der vorherrschenden bleiernen Schwere, aller Tristesse und tiefstem Seelenschmerz, vermittelt der Albumtrack selbst einen sporadischen Lichtblick und lässt für einen klitzekleinen Moment auf wärme Zeiten hoffen. „June Frost“ legt die Funeral Doom Messlatte wieder beängstigend hoch und stellt die Genrekollegen vor das Problem, etwas Vergleichbares abliefern zu können. Zur Abrundung des Releases sind sowohl das Coverartwork als auch das Vinyl der Doppel LP Version von „The June Frost“ in winterlich kühlem Weiß gehalten. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Album, auch wenn es wieder vier Jahre dauern sollte. Das Ergebnis rechtfertigt auf jeden Fall den Produktionsrhythmus. Ganz uneigennützig lassen uns MOURNFUL CONGREGATION auf ihrer Europatour im April an ihrem eisigen Klimakonzept teilhaben. Wichtig: Handschuhe, Schal und Bommelmütze anlegen!
Bewertung: 10/10