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12. August 2008

Holy Hydra - "Rise Of The Hydra"

CD-Album
Eigenproduktion 2007/Baskat Recordings 2008

Es ist immer wieder spannend, im Briefkasten einen Umschlag mit fremdem Absender zu finden. Noch schöner ist es, wenn es sich bei dem Inhalt nicht um Werbung für den aktuellsten Rabatt von Quelle oder Neckermann sondern um die CD einer mir bis dato unbekannten Doom Formation handelt. HOLY HYDRA beschreiben ihren musikalischen Stil als Doomcore, der unter anderem von namhaften Bands wie Eyehategod, Crowbar und Saint Vitus beeinflusst ist. Alleine die Aufzählung ringt mir ein Freudentränchen ab und ich lege gespannt das Demo namens „Rise Of The Hydra“ ein. Das Intro ballert mir sofort klasse Riffs um die Ohren und ich denke: „Fett! Für Doomcore haben die Jungs die Geschwindigkeit aber gewaltig nach unten geschraubt". „The Pain & I“ beginnt ebenfalls fein temporiert und der Rhythmus lädt immer wieder zum gemütlichen Kopfwippen ein. Mir kreischt wider Erwarten keine Stimme entgegen als würde gerade in der Nachbarschaft ein Haustier barbarisch gequält. Der Gesang entstammt einem soliden Resonanzkörper und passt sich sehr gut in den angenehm tief gestimmten Gesamtsound ein. „Wasted Years“ wartet mit interessanten und eingängigen Melodieläufen auf. Rhythmisch vernehme ich Nackenbrecherqualitäten, was bei Gelegenheit unbedingt einmal live ausprobiert werden sollte. „Until The End Of Everything“ versprüht puren NOLA-Charm und reicht der einen oder anderen Hymne von Crowbar durchaus das Wasser. „The Blood on Our Hands“ steht dem in nichts nach und weiß zu begeistern. Beim abschließenden „I Stand Alone“ wird die Geschwindigkeit im Vergleich zu den anderen Tracks leicht angezogen und der Moschfaktor stellt sich erneut bei mir ein. Bei allen Songs handelt es sich um lupenreinen Doom, der sich zwar an den Einflüssen orientiert, aber bis auf Anleihen eigenständig und vor allem wunderbar la(aa)ngsam ist. Genau betrachtet kann man im Doom kaum von völliger Eigenständigkeit sprechen, da sich so gut wie jede Band auf mindestens eines der genannten Vorbilder bezieht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob sich die Musik von HOLY HYDRA beim Stoner Hands Of Doom Festival (19.-20. September, Erfurt) live genauso gut schlägt, wie sie es auf dem Demo macht. "Rise Of The Hydra" wird am 31.08.2008 offiziell über Baskat Recordings als CD mit remastertem Sound und neuem Coverdesign erscheinen. Vielleicht haben die Jungs den neuen Silberling schon beim SHOD mit im Gepäck, wer weiß?
Bewertung: 8 von 10
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11. August 2008

Black Shape Of Nexus - "Microbarome Meetings"

CD/LP-Album
Ecocentic Records/Vendetta Records 2008

Das neue Album von Black Shape Of Nexus windet sich gerade durch meine Gehörgänge und lässt die Kinnlade nicht weniger herunterklappen als es bereits beim selbstbetitelten Vorgänger der Fall war. Nur einer Sache sollte sich jeder im Klaren sein: „Don’t expect any sludge or doom. This is raw, broken drone and ambient.“, heißt es in den Ankündigungen. Nein, b.son haben keineswegs ihren Stil geändert und verzichten ab sofort auf die durchschlagenden Dienste von Marius Z. „Microbarome Meetings“ konserviert b.sonsche Klangwelten aus einer Schaffensphase ohne Drummer im Frühjahr 2007. Demnach gibt es definitiv keine neuen Stücke im üblichen Sinne zu bestaunen. Dem einen wird das nicht gefallen. Der andere wird einfach dankbar dafür sein, dass er an diesem Sounderlebnis teilhaben darf. Wer schnell war und vor dem Veröffentlichungstermin orderte, sollte jetzt mindestens eine der auf 100 Stück limitierten Preorder CDs in den Händen halten, die es nicht nur musikalisch in sich haben. Die luxuriöse und mit kupferfarbener Schrift bedruckte Hülle beinhaltet neben einer schwarzen (!) CD jeweils ein anderes von insgesamt 25 unterschiedlichen Live Bildern, die Fans fotographisch festgehalten und zur Verfügung gestellt haben. Wer keine der handnummerierten Designstücke mehr abbekommen hat, wird mit Sicherheit auch nicht enttäuscht sein. Limitierung hin oder her, schlussendlich steht bei b.son die Musik im Mittelpunkt des Geschehens.

„Microbarome Meetings“ ist sowohl Albumtitel als auch Programm. So handelt es sich nach Aussagen der Band bei Mikrobaromen um durch Wettergeschehen verursachte, extrem niederfrequente Schwingungsüberlagerungen im Luftdruck mit einer Reichweite von tausenden Kilometern – also die umspannende Eindeckung des Planeten mit Infraschall. Besser kann man den Sound nicht umschreiben. Ein dröhnender Klangeppich breitet sich zäh von den Boxen der Anlage im Äther aus und versetzt alles in Vibrationen, er umschließt dich, durchfließt und lässt dich nicht mehr los. Süße Ambientklänge brechen wie Wellen sanft an deinen Füßen und lösen nur scheinbar die unterschwellige Beklemmung in dir auf. Verzerrte Schreie und atmosphärische Samples krallen sich in deinen Hauptvervenstrang und kriechen langsam hinauf bis zum Neocortex, den sie in Kribbeln versetzen wie tausende kleine Ameisenbeine. Du bist entspannt und verspürst diese unheimliche Angst…

B.son haben mit „Microbarome Meetings“ einen atemberaubenden Soundtrack für die Apokalypse erschaffen, der sich real über vier Akte und einen Zeitraum von ca. 65 Minuten bei gefühlter Unendlichkeit erstreckt. Ich komme mir vor, als wäre ich in einer universalen Endlosschleife gefangen, wie in der Abschlussszene des Films „Odyssee 2001“. Wieder einmal großartiges Ohrenkino und ich bleibe dabei – ANTIROMANTISCH! Auch wenn es wieder zu etymologischen Diskussionen führt. Mit der Namensgebung der einzelnen Titel haben sich b.son ebenfalls selbst übertroffen und reizen ihren Hang zum Minimalismus aus. Jeder, der wenigstens bis zum D buchstabieren kann, hat die Trackliste bereits auswendig gelernt.

Bewertung: 10 von 10
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