CD-Album
Eigenproduktion 2009
Doom With A View heißt das zweite, noch labelfreie Album von MODERN FUNERAL ART. Die drei Franzosen blicken allerdings bereits auf eine mehr als zehnjährige Schaffensphase zurück. Beide, der Bandname und der Albumtitel, lassen schweren Doom Metal erwarten. MFA bezweifeln selbst die Zugehörigkeit zu diesem Genre und umschreiben ihren Stil als Dark/Goth Metal bzw. Heavy Death Rock. Musikalische Parallelen bestünden zu Bands wie Tiamat, In The Woods, Katatonia und vor allem The Vision Bleak. Auch Paradise Lost könnten meiner Meinung nach als Referenz herangezogen werden. Völlig an den Haaren herbeigezogen finde ich die Doom Theorie indes nicht, weil diverse Trademarks in die neun Songs verwoben worden sind. Trotz gegenteiliger Meinungen lassen sich langsame, von schweren Riffs dominierte Passagen in den Songs nachweisen. „Friends of Hell“, „Suicide Pact (You First)“ und „Around the Graves“ sind wie ich finde sogar äußerst doomgeschwängerte Stücke. Das Geschwindigkeitsargument greift dann aber wieder bei den übrigen Titeln des Albums. Als Gothic-Verächter muss ich gestehen, dass die düstere Monotonie des klaren Gesangs bisweilen anstrengt. Auch die textliche Verwurstung von HP Lovecraft, Edgar Allan Poe und William Blake stellt in der metallischen Musikwelt keine wirkliche Innovation dar. „Doom with a View“ scheidet mit Sicherheit die Doomgeister. Puristen sei die Scheibe deshalb auch nur bedingt an das langsame Herz gelegt. Wer sich von doomgeküsstem Gothic Metal angetan fühlt bzw. diesem offen gegenüber steht, bekommt mit „Doom with a View“ ein kompositorisch abwechslungsreiches und wirklich gut produziertes Album geboten. Für das Mastering zeichnet sich niemand geringeres als Dan Swanö (Unisound Studios) verantwortlich.
Bewertung: 5 von 10