Solitude Productions 2010
Ebenso geheimnisvoll wie der Bandname Ea und der Albumtitel „Au Ellai“ ist auch die Identität dieses Projekts, dass über keine eigene Homepage verfügt und auch sonst keine persönlichen Anhaltspunkte im weltweiten Netz oder im CD Booklet hinterlässt. Gewiss ist lediglich seine russische Herkunft, sowie das auf sakralen Texten antiker Zivilisationen basierende und eine tote Sprache rekonstruierende Gesamtkonzept. Weitaus informationsreicher, ist die Suche nach dem eigentlichen Begriff Ea, welcher eine babylonische Gottheit beschreibt und deren Symbol der Steinbock oder der Widder ist. Keine Unklarheiten verbleiben darüber hinaus bei der Genrezuordnung dieses osteuropäischen Mysteriums, denn jenes zelebriert, ultra langsamen, zähflüssigen Lava Funeral Doom in Reinkultur. Die drei Songs „Aullu Eina“, „Taela Mu“ und „Nia Saeli a Taitalae“ bringen es auf eine Spielzeit von fast 52 Minuten und wirken aufgrund der minimalen Zwischenpausen wie ein Komplettstück, welches sämtliche Charakteristika dieses Musikstils enthält. Dementsprechend umschmeicheln bedächtig tiefe Growls und engelsgleiche Frauen- sowie epische Wechselchöre des Hörers Ohr. Ergreifende Piano- und Ambientpassagen aber auch zyklisch böllernde „Doublebass Attacken“ fügen sich in die Trägheit, die nur partiell bei „Taela Mu“ durch eine leichte Tempoerhöhung beschleunigt wird, nahtlos ein und retten diese bis zum Ende von Titel 3. Die dort zu vernehmende apokalyptische Geräuschkulisse versinnbildlicht schließlich die Flucht der Kraniche vor der Feuersbrunst auf dem Frontcover.
Fazit: Das nunmehr dritte Album von Ea bietet bodenständig, soliden Zeitlupenstoff und eine lohnenswerte Option für all diejenigen, die um die leider längst verschiedenen Funeral-Pioniere „Winter“ trauern und für jene, denen das Warten auf das nächste „Skepticism“ Werk schier unendlich erscheint. (by Slowmas)
Bewertung: 8 von 10 Punkte