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8. April 2009

Summonus - s/t

CD-Album
666 Records 2009

Mit Sicherheit würde sich Lord Sidney (1732-1800, britischer Innenminister) im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass die nach ihm benannte Sträflingsansiedlung heute die Hauptstadt von Australien ist. Ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Menschheit ist dem British Empire anscheinend sehr dankbar für seine damalige Isolationspolitik, denn sie ermöglichte erst, dass aus der subkontinentalen Abgeschiedenheit heraus Bands wie AC/DC die Welt mit ihrem Rock überziehen und akustisch Rache für die damals erlittene Schmach üben können. Seit dem Sommer 2007 erreichten uns regelmäßig Gerüchte über eine neue Untergrundbewegung, die sich selbst SUMMONUS nennt. Über Umwege erhielt ich heute deren erstes offizielles Lebenszeichen in Form eines CD-Albums. Als Anführer der Gruppierung geben sich Rod (vocals), Trav (guitar), Keith (bass) und Nathan (drums) zu erkennen. Die fünf Tracks des Debüts vermitteln uns einen unmissverständlichen Eindruck über die Absichten von SUMMONUS. Bereits das Intro „Saturnus“ lehnt sich gegen gängige mitteleuropäische Wertemaßstäbe, indem es den Hörer mit psychedelischen Stonermelodien und heulenden Bluesriffs auf höllische Pfade zu führen versucht. „Down on the Reeperbahn“ huldigt einer exzessiven Lebensweise, wie sie in vielen Städten zum Schutz der Bürger hinter verschlossene Tore gebracht wurde. Nach dem Motto „Wir machen keine Gefangenen!“ wird hier rücksichtslos auf das Schlagzeug eingeschlagen. Wie die amerikanische Musikgruppe Slayer (Mörder, Würger) versucht man mit fiesen Thrashriffs, den ahnungslosen Musikliebhaber von seinem tugendhaften Weg abzubringen. Die böse, mit grunzenden und aggressiven Tierlauten vergleichbare Stimmlage des Sängers jagt einem wirklich Angst ein. Ab der Mitte von „Grey“ gesellen sich auch noch groovige Rhythmuspassagen hinzu, die gepaart mit eingängigen Hooklines den wachen Geisteszustand vernebeln sollen. „Two Lane Blacktop“ heroisiert ganz klar die fiesen Machenschaften einer seit den siebziger Jahren bei der Jugend sehr beliebten britischen Rockgruppe, die sich selbst Black Sabbath (Schwarze Messe) nannten und die Bevölkerung mit ihren oft satanischen Texten und Melodien in Angst und Schrecken versetzten. Hier setzt SUMMONUS auf eine besonders tückische Strategie, indem die Geschwindigkeit ganz nach unten gedrosselt wird. Das besonders klagende und heruntergestimmte Gitarrenspiel verursacht dabei absichtlich tiefe Traurigkeit und unheilbare Depressionen. „The Gallows“ vereinigt alle dunklen Kräfte, also Stoner-, Blues- und Trashelemente, unterweltliche Texte, psychedelische Melodien, wilde, groovende sowie schleppende Schlagzeugrhythmen usw. zu einem finalen Racheakt. Sympathisanten bezeichnen diese Musik als Heavy Metal (Schweres Eisen), Sludge (Schlamm) oder auch Doom (Schicksal, Untergang). Meiden Sie zu ihrem eigenen Schutz und dem ihrer Mitmenschen eine hohe Lautstärke, lassen Sie sich auch nicht zu gefährlichen Kopfbewegungen (sogenanntes moschen) verleiten und spielen Sie das Album unter keinen Umständen rückwärts ab, weil sonst beschwörende Formeln wie zum Beispiel „Sabbathian hailz!“ ihr unheilvolles Werk verrichten werden. Passen Sie gut auf sich auf! (Quelle: anonym)
Bewertung: 8 von 10

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