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28. Juni 2009

Bitcho - "Toybox"

CD-Album
Selfmade 2009

BITCHO aus Südholland veröffentlichen mit „Toybox“ ihr erstes ordentliches Album, das bei über zwei Stunden Dauer auf ebenso viele Silberlinge verteilt werden musste. Entsprechend streuen die fünf Tracks von knapp 14 bis immerhin 55 Minuten Spielzeit. Vom Albumtitel sollte man keine falschen Schlüsse ziehen, da „Toybox“ weder eine Auslebung infantiler Klangexperimente noch die tiefenpsychologische Rekapitulation frühkindlicher Traumen der Musiker widerspiegelt. Vielmehr spielen BITCHO gekonnt mit den Stilmitteln verschiedener Doom Genre: monoton schleppende, sich wiederholende und übersteuernde Riffwände, dröhnend vibrierende Bassteppiche, psychedelisch ausufernde Space- und Stimmsamples sowie sparsames aber treffsicheres Drumming. Mit Psychedelic Stoner Drone lässt sich das von Anfang bis Ende äußerst hypnotisierende Klanggebräu am treffendsten kategorisieren. Der geneigte Hörer wird beim Genuss von „Toybox“ in eine tiefe Meditationsstarre versetzt, die spätestens beim Aussetzen sämtlicher motorischer Steuerzentren im Gehirn nicht mehr selbstentscheidend gelöst werden kann. Erst lange nach dem Ausklingen des letzten Tons und der behutsamen Angleichung der Wahrnehmung an die gewohnten Umgebungsreize gelingt der überwiegenden Mehrzahl die Rückkehr ins Diesseits. Zu möglichen Risiken und Nebenwirkungen würde ich vor dem Einlegen des Albums aber unbedingt den Hausarzt konsultieren. Auf bitcho.bandcamp.com können die Tracks unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen auszugsweise angetestet werden.
Bewertung: 9/10
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25. Juni 2009

YOB - "The Great Cessation"

CD/LP-Album
Profound Lore Records 2009

Nach dem Ableben von YOB im Jahr 2006 gründete Mike Scheidt (Gesang, Gitarre) die Band Middian. Aufgrund einer Verfügung mussten 2008 der Bandname abgelegt und alle Exemplare des einzigen Releases (Age Eternal, 2007) nicht nur aus dem Handel entfernt sondern auch vollständig vernichtet werden. Infolge der Zwangsauflösung entschied sich Mike Scheidt dazu YOB wiederzubeleben. Am 14. Juli wird das neue YOB Album unter dem Namen „The Great Cessation“ erscheinen.

Alle YOB Fans dürfen sich schon auf ein gelungenes Release freuen, das genau dort weitermacht, wo „The Unreal Never Lived“ (2005) aufhörte. Die fünf neuen Songs weichen stilistisch kaum von der gewohnten Marschrichtung ab. YOB reizen auf „The Great Cessation“ allerdings alle Extreme aus, als wollten sie nicht nur die Erde sondern das gesamte Universum zum Bersten bringen. Wie viel Wut muss sich in einem Menschen aufstauen, um der erlittenen Pein derartig brachial Ausdruck verleihen zu können. Die Riffs zersetzen deinen Verstand und schleppen den schwachen Körper immer und immer wieder durch fast erstarrten und mit Reißnägeln vermengten Beton. Der verzerrte Gesang, die Schreie und die ultraderben Grunts treiben deinen Verstand in den Wahnsinn. Das Schlagzeug zerbricht unaufhaltbar auch noch die letzten unversehrten Knochen des geschundenen Leibes in tausende kleine Splitter. Trotz der enormen Aggressivität stehen Doom Atmosphäre und melodiöse Hooklines aber nach wie vor auf der Hauptzutatenliste. Diese genretypischen Anteile verleihen dem Sound erst seinen individuellen und eingängigen Charakter. Die Songs brauchen auf jeden Fall die verwendete Zeit, um sich vor dem Hörer zu entwickeln und auszubreiten. Ruhige, fast ambiente bis Post Rock lastige Passagen sorgen gelegentlich für etwas Entspannung, um wieder Kraft für den nächsten Wutausbruch zu schöpfen.

„The Great Cessation“ ist ein intensives und abwechslungsreiches Album, das sich stilistischer Mittel aus den Sparten Death/Funeral, Psychedelic, Sludge, Post Doom und Ambient bedient. Nur die Traditionalisten unter uns sollten sich zunächst behutsam an das Material herantasten, da wie beschrieben keinerlei Garantie sowohl für die seelische als auch die körperliche Unversehrtheit beim Genuss von YOB’s neuestem Streich übernommen werden kann.

Bewertung: 10 von 10
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shEver - "A Dialoque with the Dimensions"

CD-EP
Eigenproduktion 2009

Zwei Jahre ist es her, dass shEver aus der Schweiz mit „Ocean of Illusions“ (2007) ihr Debutalbum veröffentlichten. Soeben erschien die aktuelle EP, welche auf den schönen Titel „A Dialogue with the Dimensions“ getauft wurde. Mit den vier neuen Songs bestätigen die drei Damen nicht nur ihre Position im Doom Underground. Sie halten auch dem Vergleich mit bekannteren Death/Funeral Bands stand. Die Songs sind düsterer, äußerst zäh und vor allem tonnenschwer ausgefallen. Tiefe Growls geben überwiegend den Ton an und wie auf „Ocean of Illusions“ sorgen mehrstimmige Vocalparts regelmäßig für Abwechslung. Mir gefallen die brutalen Stimmeinlagen von Frontfrau Alexandra und Nadine (Bass) allerdings deutlich besser als der oftmals pathetisch wirkende Gesang. Die Texte behandeln passend zum Sound sehr depressive Themen wie Einsamkeit, Verzweiflung, Selbstmord und Trauer. Zu meinem Bedauern wurde diesmal auf die Geige als Stilmittel verzichtet, welche den alten Songs mitunter eine besonders traurige Note und Vielschichtigkeit verlieh. Abgesehen von dieser persönlichen Vorliebe ist die EP insgesamt sehr eingängig und überaus fett produziert. Dazu trug Mario Hahn (Vendetta, ex-My Shameful) sicherlich keinen unerheblichen Teil bei, da er sowohl für die Aufnahmen, den Mix und das Mastering verantwortlich war. shEver liefern mit „A Dialogue with the Dimensions“ ein grundsolides Death/Funeral Werk mit einer ordentlichen Portion Witch Power ab.
Bewertung: 7 von 10
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12. Juni 2009

Forsaken - "After the Fall"

CD/LP-Album
I Hate Records 2009

Schon jetzt steht für mich unverrückbar fest, dass 2009 eines der schwergewichtigsten Veröffentlichungsjahre seit langem ist. Das trifft zumindest für die Sparte des epischen Doom Metal zu. Nach Isole und Candlemass beglücken uns nun auch FORSAKEN mit einem im wahrsten Sinne des Wortes bombastischen Neuwerk, das schlicht und ergreifend „After the Fall“ getauft wurde. Ob die Titelwahl autobiografisch inspiriert ist, kann nach der mittlerweise vierjährigen Veröffentlichungspause der Malteser nur gemutmaßt werden. Offensichtlich bzw. unüberhörbar ist auf alle Fälle, dass die Pause sehr gut getan hat, außerordentlich gut sogar. Alle neun Titel des Albums strotzen nur so vor geballter Energie, ausufernder Epik und echter Metal Power. Die Riffs sitzen durchweg wie gezielte Faustschläge in die Magengegend, sowohl die Melodien als auch die Soli fressen sich ohrwurmgleich durch die Gehörgänge bis tief in das Gehirn, dass man sich beim Einsetzen von Leos grandios gewachsenem Gesang ständig zum Mitträllern gezwungen fühlt. FORSAKEN schieben die epische Doom-Messlatte mit „After the Fall“ noch ein ordentliches Stück höher. Die oben genannten Genrekollegen dürfen sich glücklich schätzen, dass ihre Alben bereits vor diesem Überwerk veröffentlicht und seinerzeit von vielen als unerreichbar bewertet wurden. Ich erspare hier dem geneigten Leser die übliche Auseinanderklamüserung der einzelnen Tracks von „After the Fall“, nur so viel sei dazu gesagt: There is nothing but killer songs!
Bewertung: 10 von 10
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10. Juni 2009

(EchO) - "Omnivoid"

CD-Demo
Eigenproduktion 2008

Anno 2007 wurde in der Nähe von Brescia (Italien) die Band Echoes of Perdition gegründet. Nach wenigen Monaten reduzierte man den Namen auf (EchO), die Bass-Position wurde im Frühjahr 2008 neu besetzt und mit der zweiten Gitarre das Line-Up vervollständigt. Im Oktober desselben Jahres nahmen (EchO) ihr erstes Demo mit dem Namen „Omnivoid“ auf. Trotz des Titels herrscht in den vier Titeln aber keine „allgegenwärtige Leere“. Insgesamt lässt sich der Sound schwer in eine der bekannten Schubladen verfrachten. Die stillen Passagen erinnern mich sehr an die experimentellen Alben von Pink Floyd, atmosphärisch und synthetisch. Im Gegensatz dazu stehen die Gitarrenriffs, die vom psychedelischen Rock über schweren Funeral Doom bis hin zum Thrash reichen. Der Gesang wechselt zwischen einer sanft gehauchten Stimme und fiesen Death Grunts. Leider vermitteln mir das anfänglich intelligent pointierende Piano und die Synths einen mitunter nervigen Gothic Metal Charme. Das heißt nicht, dass es den Jungs an instrumentaler Qualität, intelligenten Arrangements und Individualität mangelt, im Gegenteil. Für meinen Geschmack wurden einfach zu viele musikalische Stilelemente in die Songs gepresst. Die Kompositionen wirken insgesamt zu durchstrukturiert und zu kopflastig, Aber wer hört schon auf das einfältige Gejammer eines musikalisch unflexiblen Doomeremiten?
Bewertung: 5 von 10
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8. Juni 2009

Olde Crone - s/t

CD/LP-Album
psycheDOOMelic Records 2009

Aus dem Hause psycheDOOMelic erreichte mich heute der musikalische Reisebericht von OLDE CRONE in Form ihres ersten sebstbetitelten CD Albums. Folgendes hat sich zugetragen: Anno 2008 lenkten Foxy (Gitarre), Lyndon (Gesang), Dicky (Bass) und Fyte (Drums) ihr Boot zunächst sicher durch den zäh fließenden Klangstrom. Der Bug wurde mehr und mehr von hohen Sabbath-Wellen umspült und von umgebenden Felsen fallende Sleep-Brocken spritzten die psychoaktive Gischt unaufhörlich in die Gesichter. Über vorbeiziehenden Riesenbongbäumen tanzten immer bunter schimmernde Blumenwolken im Wizard’schen Takt. Die Reise führte an sieben psychedelischen Doomlandschaften vorbei und endete dann irgendwo im Rocknirvana. Aus diesem konnte 2009 nur Lyndon entkommen und mit sich siebzig Minuten beweiskräftiges Songmaterial ins Diesseits retten. Jetzt sucht er neue Crewmitglieder für den nächsten Trip. Bedingung: Freiwillige sollten sich vorher eingehend mit dem vorhandenen Release auseinandersetzen, um dem Schicksal der Verschollenen zu entgehen. Ich wünsche allen eine entspannte Reise, sowohl hin als auch wieder zurück!
Bewertung: 9 von 10
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5. Juni 2009

Rising Dust - "Taste of Fire"

CD-EP
Emanes Metal Records 2008

Frankreich ist irgendwie ein Phänomen. Ich spreche jetzt nicht vom genialen Essen, dass man vielerorts bekommt. Gemeint sind die Bands, welche sich dort im musikalischen Untergrund tummeln. Angeblich soll es diesen ja überhaupt nicht geben bzw. wissen die Bands (wie mir zugetragen wurde) nicht besonders viel voneinander, was eine Zusammenrottung Gleichgesinnter anscheinend ziemlich erschwert. Liegt es an der geringen Bevölkerungsdichte oder vielleicht am französischen Gemüt? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall sind mir ausschließlich geniale Doom/Stoner (und Drone) Formationen aus dem Land der Froschschenkelverzehrer bekannt. Dazu gehören definitiv auch RISING DUST, die uns auf ihrer aktuellen EP außer Unmengen von Staub auch eine ordentliche Portion Feuer kosten lassen. „Taste of Fire“ erschien bereits 2008 über Emanes Metal Records als Nachfolger des genialen „1“ Albums (2005). Mit ihrem Stil bewegen sich RISING DUST grob umrissen im klanglichen Dunstkreis ihrer Landsmänner von Hangman’s Chair und The Bottle Doom Lazy Band oder auch Eternal Elysium aus Japan. David, Steff, Mehdi und Julien ballern die vier Titel der EP mit beeindruckender Coolness aus der Hüfte. Alle Riffs und Solis sitzen an der richtigen Stelle, das Schlagzeug taktiert treffsicher und der einzigartige, wenn auch eigenwillig vibrierende Gesangsstil passt hervorragend zur Musik wie der berühmte Arsch auf den Eimer. Das ist Stoner Doom wie wir ihn lieben, locker und flockig rockend, durch und durch fusselig (fuzzy) und mit groovig-schleppenden Passagen durchwoben. Die 70's Note unterstreichen auch die blumigen Namen der Titel: „Song of Glory“, „Rock Suicide“, „Forever my Queen“ und „Iron Horse/Born to lose“. Nur schade, dass nicht mehr Songs in dieser so kreativen Phase aufgenommen wurden, um ein komplettes Album daraus zu produzieren. Oder war das nur ein genialer Schachzug und es schlummert noch das eine oder andere Ass in den staubigen Ärmeln? Da bin ich schon mal gespannt auf die nächste Vollzeitveröffentlichung von RISING DUST. Wann das wohl sein wird?
Bewertung: 10 von 10
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4. Juni 2009

Monkeypriest - "Defending the Tree"

CD-EP
Eigenproduktion 2009

MONKEYPRIEST aus Sevilla sei dank darf ich endlich mein Vorurteil begraben, dass es in Spanien nur Metal Bands mit penetrantem Gothik-Einschlag gibt. Entsprechende Anleihen findet man in absolut keiner Nuance der aktuellen EP „Defending the Tree“, weder im Sound noch in den Songtexten oder im Artwork. Abseits jeglicher Theatralik setzen Marco Álvarez (Monkeypriest #1, Gitarre), Pedro Román (Monkeypriest #2, Bass & Gesang) und Julio Moreno (Monkeypriest #4, Perkussion) lieber auf bodenständigen Sludge, der sich so einfacher wie effektiver Trademarks bedient. Dazu gehören logischerweise tonnenschwere Riffs, grollende Bassläufe, markerschütternde Drums und fiese Screams. MONKEYPRIEST reihen sich trotzdem nicht einfach in die momentan wie Pilze aus dem Erdboden schießende Eyehategod und Grief Klonschlange ein. Die Ep wurde Ende März 2009 in eigener Regie im Studio aufgenommen. Alle vier Titel sind gut produziert, ohne dadurch an der nötigen Rauheit einzubüßen. Der fette Bass und die Gitarren kommen dermaßen derb daher, dass sich der Hörer 25 Minuten lang durch metertiefen Schlick gezerrt, geschubst und gelegentlich auch getreten fühlt. Dabei behalten die langsamen Passagen gegenüber den thrashigen Anteilen insgesamt die Oberhand. Fernab jedweder religiös-esoterischer Anbiederung handeln die Texte der Monkeypriests von der Natur und ihrem Schutz vor der Zerstörung durch den Menschen. Sie rufen dazu auf, unser Erbe, in dem unkontrollierte Entwicklung keinen Platz hat, zu bewahren. Ob sich der gemeine Sludge-/Doomhead für solche klima- bzw. globalisierungspolitische Themen interessiert, sei dahingestellt. Zweifellos klingen MONKEYPRIEST wie der Versuch, der allgemein zunehmenden Debilität mit entsprechend brachialen Mitteln die musikalische Stirn zu bieten. Sludge over the world, grind the ignorant!
Bewertung: 8 von 10
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