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29. Juni 2008

Black Shape Of Nexus (Interview)

BLACK SHAPE OF NEXUS veröffentlichen im Juli ihr neues Album „Microbarome Meetings“. Aufgrund des anstehenden Ereignisses war es uns ein Bedürfnis, den selbsternannten Huftieren etwas tiefer auf den Zahn zu fühlen:


B.SON (=Black Shape Of Nexus) machen ihrem Namensvetter zur Zeit alle Ehre: Unter der behebig-knuffigen Außenhülle werkelt ein adrenalinstrotzender PS-Bolide. Alleine im letzten Jahr gab es euer selbstbetiteltes Vinyl, gefolgt von der Split mit Crowskin, die geniale „Wolfgang Schäuble Edition“ CD, die CD-Box und nun kündigt ihr bereits das Nachfolgewerk „Microbarome Meetings“ an. Wie kommt es, dass B.SON in mittlerweile undoomigen Zeitintervallen ihre Veröffentlichungen unter die Leute bringen?
 
B.SON: Trotz eines scheinbar rasanten Veröffentlichungstempos ist unsere Arbeitsweise doch eher doomig. Die Aufnahmen der „s/t“ LP und der Split Lp mit Crowskin stammen aus einer Aufnahmesession. Die Metalbox CD fasst beide LPs zusammen, da einfach eine Nachfrage seitens Menschen ohne Plattenspieler bestand. Die „Wolfgang Schäuble Edition“ CD ist von den Titeln identisch mit der Metalbox CD, aber streng limitiert und nur auf unseren Konzerten erhältlich. Hier ging einfach der Artworkwahn mit uns durch. Wir lieben eine Gleichwertigkeit von Musik und Verpackung und mit der „Wolfgang Schäuble Edition“ CD hat unserer Sänger Malte meiner Meinung nach bei der Verpackung ganze Arbeit geleistet.
Das in Kürze erscheinende Nachfolgewerk „Microbarome Meetings“ 2LP/CD zeigt dann eher eine frei improvisierte, dronige Seite von B.SON.

An eurer CD-Box Version hat kein geringerer als James Plotkin (Khanate, Phantomsmasher u.a.) mitgemischt. Wie kam die Zusammenarbeit zustande und wie beurteilt ihr euren Sound, nachdem er durch die plotkinschen Ohren und Hände gegangen ist? 

B.SON: James Plotkin hat sowohl die Aufnahmen der „s/t“ LP, der Split LP und der CD Version gemastert. Die Zusammenarbeit gestaltete sich unkompliziert. Wir fragten James, ob er Lust hätte unseren Kram zu mastern. Er hörte sich die Songs an und war einverstanden, die Sachen für einen fairen Preis zu mastern. Im Vergleich zu den ungemasterten Songs, die wir alle selbst aufgenommen haben, konnte James den Sound natürlich noch optimieren. Sogar soweit, dass es Chris (HellrideMusic.com) beim Anhören im Auto die Boxen durchhaute…haha. 

Kluge Menschen haben herausgefunden, dass Schubladen unser Gehirn vor kognitivem Chaos bewahren und somit essentiell für das Überleben sind. Deshalb die obligatorische Frage: In welchem Doom Genre fühlt ihr euch am wohlsten bzw. wie würdet ihr euren Sound selbst beschreiben?

B.SON: Im Hinblick auf kognitionspsychologische Erkenntnisse macht eine Kategorisierung und Filterung von Information durchaus Sinn, allerdings fühlen wir uns Unwohl dabei, uns selbst in eine Schublade zu packen. Wir machen, was uns Spaß macht. Ob das dann nachher als „Funeral Stoner“, „Avantgarde Doom“, „eine Mischung aus Misfits und Biohazard“ oder „…klingt wie ein Rattenfurz“ bezeichnet oder kategorisiert wird, ist letztlich egal. Wichtig ist doch was ankommt und nicht wie es heißt. 

Welche Bands/Musikrichtungen hört ihr persönlich am liebsten und beeinflussen diese Vorlieben die Musik von Black Shape Of Nexus auf die eine oder andere Weise? 

B.SON: Innerhalb der Band gibt es nur wenige Konsensbands, der Musikgeschmack ist breit über die unterschiedlichsten Genres gefächert. Klar beeinflusst der eigenen Musikgeschmack eventuell die Herangehensweise an B.SON Songs, aber zum Glück wohl eher indirekt – zumindest wenn man Reviews glauben schenkt, in denen neben den üblichen Verdächtigen auch vermeintlich Bands wie z.B. Obituary herausgehört werden. 

Wie entstehen die B.SONschen Songmonster? Gibt es eine klare Arbeitsteilung beim Songwriting oder schüttelt ihr die Musik gemeinschaftlich „mal eben so“ aus dem Ärmel? 

B.SON: Der Gesamtsong entsteht, wie die meisten Stücke, im Proberaum. Grundideen werden meist von den Saiteninstrumenten eingebracht, dann verfeinert, strukturiert und um andere Instrumente, Gesang und Elektronik ergänzt. Das birgt natürlich manchmal auch Konfliktpotential, eben aufgrund unterschiedlicher Musikgeschmäcker und persönlicher Dickköpfigkeit. Letztlich haben wir uns dann aber doch immer lieb…haha.  

Die letztjährige Tour hat euch, abgesehen von vielen neuen Anhängern, auch die Freundschaft mit den Crust-Doomern Crowskin beschert. Wie habt ihr die Tour erlebt und wie kam die Idee zustande, eine Split mit euren Wegbegleitern zu produzieren? 

B.SON: Die ganze Geschichte war ja leider nur eine 3 Tagestour, hat aber dennoch großen Spaß gemacht. Flo und Loffi von Crowskin kannten wir schon vorher, da Loffi schon zuvor mal ein Konzert für uns in Potsdam klarmachte. Die Idee der Split LP war eigentlich einen logische Konsequenz – neben der guten Musik sind Crowskin nämlich supernette Menschen. Rückblickend ist es natürlich auch cool, dass wir mit zunehmender Popularität von B.SON auch die Chance haben, unsere HörerInnen auf andere tolle Bands (wie Crowskin) aufmerksam zu machen. Ich denke, hier kommt auch unser D.I.Y. Background durch – eben nicht nur die Fäden in der Hand zu behalten, sondern auch sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. 

Der Aufritt in Berlin (Cassiopeia) war meine persönliche B.SON-Premiere und ich muss gestehen, dass mich eure Bühnenpräsenz schlichtweg umgehauen hat. Beim Low Frequency Assault IV in Nürnberg konntet ihr euch noch einmal steigern und habt dem anwesenden Puplikum eindrucksvoll gezeigt, wie es sich anfühlt, wenn eine ganze Herde nordamerikanischer Rinder im Zeitlupentempo über einen hinwegtrampelt – Zitat: „Black Shape Of Nexus verwandelten den KV in eine emotionale Einöde - destruktiv, desillusionierend, antiromantisch“. Auch auf dem diesjährigen Roadburn Festival (Niederlande) durftet ihr eure Sludge-/Dronewalze ausrollen. Woher bezieht ihr die in gleichem Maße unheimliche wie auch beeindruckende Energie oder ist das Bandklima ausschlaggebend für derartige Live-Eruptionen? 

B.SON: B.SON ist ganz klar eine Liveband. Leider schafften wir es bisher nicht, die Liveenergie auf Tonträger zu bannen. Die Liveshows sind tatsächlich auch unserer Meinung nach um einiges intensiver, explosiver und destruktiver. Da wir leider aus Zeitgründen nicht allen Touranfragen (z.B. Süd-Ost-Asien) nachkommen können, wird in näherer Zukunft wohl auch ein Livetape auf Utarid Tapes aus Malaysien erscheinen. Die Aufnahmen spiegeln den Liveeindruck gut wieder und bieten somit auch Interessenten fernab des B.SON Tourplans die Möglichkeit, eine Vorstellung der Liveenergie zu bekommen. Zumal die mitgeschnittene Show auch eine unserer destruktivsten bisher war. Von blutigen Händen, über Prellungen am Kopf bis hin zum gebrochenen Gitarrenhals war alles vorhanden…haha. 

Ihr distanziert euch öffentlich und zu Recht von nationalsozialistischem Gedankengut. Gibt es im Doom Metal eine ähnliche Unterwanderung, wie es im Black Metal bereits seit langem der Fall ist? Sollte man einen Index erstellen, um entsprechende Bands zu enttarnen? 

B.SON: Hm, schwierige Frage. Im Zuge der expansiven Tendenzen und der Politisierung bisher eher linker bzw. sogenannter unpolitischer Subkulturen bzw. -szenen im Sinne einer nationalsozialistischen Ideologie ist Doom natürlich auch nicht von einer Unterwanderung gefeit. So genannte Autonome Nationalisten kopieren den Look der Antifa, vormals linke Symbolik wird uminterpretiert, es gibt mittlerweile NS Rap, NSBM, NSHC und neulich bin ich sogar schon über eine NS Deathmetal Band gestolpert. Warum also nicht auch NS Doom?! Bisher ist mir zwar keine explizite NS Band im Doom bekannt, aber eine Rechtsoffenheit bzw. „unpolitische“ Haltung ist durchaus bei einigen Bands vorhanden, vor allem im Funeral Doom. Das alte Motto eben : „Hauptsache die Musik ist gut, da ist die Gesinnung doch egal…“. Darauf haben wir keinen Bock und beziehen deshalb explizit Stellung. Eigentlich traurig, dass diese Stellungnahme immer wieder für Aufmerksamkeit sorgt, denn im Umkehrschluss bedeutet dies doch, dass sonst oftmals nicht Stellung bezogen und der Schulterschluss mit braunem Abschaum gesucht wird. Von einem Bandindex halte ich persönlich nichts. Das klingt mir zu sehr nach Anprangerung. Jeder interessierte Hörer ist meiner Meinung nach selbst in der Lage, sich ein Bild über die vermeintliche Lieblingsband zu verschaffen. Nicht allein durch das Internet sind Informationen leicht zugänglich, daneben gibt es Textblätter der Bands und die Labels der Bands sind in bestimmten Strukturen verortet. Wen es also interessiert, dürfte ohne große Mühe etwas über die politische Einstellung der entsprechenden Band herausfinden können!

Mittlerweile finden (auch zu unserer Freude) regelmäßig Doom Konzerte im deutsprachigen Raum statt, Bands werden von größeren Metal-Festivals gebucht, Alben „kleiner“ Doom Bands findet man mitunter in bekannten Merchandise Katalogen. Wie schätzt ihr die Entwicklung im Untergrund ein, wird Doom massenkompatibel? 

B.SON: Sicherlich müsste zuerst der Begriff massenkompatibel geklärt werden, aber dass eine Doomband plötzlich die Größe von Metalbands wie zum Beispiel Iron Maiden erreicht, halte ich für unwahrscheinlich. Doom erfordert Geduld und eignet sich nicht für den raschen Konsum, passt also nicht in das Muster gängiger „Zeit ist Geld“ Strukturen. Es ist allerdings wirklich angenehm ein größeres Angebot an tourenden Bands und Festivals in Europa wahrnehmen zu können. Allerdings lieben wir auch die fast familiäre Atmosphäre der doch eher kleinen Doom „Szene“ hier in Deutschland. Der „Aufschwung“ ist sicherlich den engagierten KonzertbesucherInnen, KonzertveranstalterInnen und Bands zu verdanken, die sich über Jahre hinweg den Arsch aufgerissen haben und eben Doom aus Leidenschaft, aus vollem Herzen unterstützt und gelebt haben. Auch unser Dank gebührt Euch allen!!! 

Es gibt viele gute Doom Bands. Qualitativ hochwertige Musik zu produzieren ist das eine, in der Masse der Veröffentlichungen nicht unterzugehen das andere. Welche Rolle spielen die Faktoren Engagement und Enthusiasmus bei B.SON? 

B.SON: Klar, von nichts kommt nichts, Eigenengagement ist natürlich vorhanden Aber wie schon oben erwähnt, wurden wir von allen Seiten mit offenen Armen empfangen und unterstützt. Manchmal fühlt es sich schon so an, als ob B.SON aus weit mehr als 6 Musikern besteht. B.SON ist eigentlich das größte Doomorchester der Welt und jeder kann ein Teil davon sein - als KonzertbesucherIn, als KonzertveranstalterIn, als PlattenkäuferIn, als Schreiberling, als Plattenlabel oder als GesprächspartnerIn auf einem Konzert oder per Mail.  

Microbarome Meetings” steht ja nun in den Startlöchern und wurde als „Drone/Ambient Album“ angekündigt. Gibt es soundtechnische Veränderungen, irgendwelche Weiterentwicklungen oder ist alles beim „Gewohnten“, kurzum: was erwartet den geneigten B.SON Hörer und die, die es noch werden wollen? 

B.SON: Die Aufnahmen entstanden in einer Übergangsphase, nachdem unser alter Drummer uns verlassen hatte und bevor Marius an Board kam. Die Aufnahmen führten uns eher wieder zurück an den Anfang von B.SON, als der Drone/Ambient Einfluss noch stärker war. Doch ist durchaus eine Weiterentwicklung bei den neuen Aufnahmen zu hören: Wir haben mit Vocodern und Spoken Words experimentiert, ein Stück ist rein elektronisch, alle Stücke sind One-Takes und frei improvisiert. Also durchaus eine andere Seite, als die bisher bekannten B.SON Songs. 

Leider versagten meine Englischkenntnisse am ungewöhnlichen Titel des neuen Albums. Was bedeutet "Microbarome Meetings" eigentlich? 

B.SON: Bei Mikrobaromen handelt es sich um durch Wettergeschehen verursachte, extrem niederfrequente Schwingungsüberlagerungen im Luftdruck mit einer Reichweite von tausenden Kilometern. Die umspannende Eindeckung des Planeten mit Infraschall stellt eine schönes Bild für den Sound der Platte dar. 

Anscheinend fühlt ihr euch angesichts der bisherigen Veröffentlichungen bei Vendetta Records ziemlich wohl. Wird das neue Album wieder über das Berliner Label erscheinen und wird es neben der LP auch eine CD-Version für Vinylallergiker geben? 

B.SON: Die 2LP Version wird auf Vendetta erscheinen. Die CD Version kommt auf Ecocentric Records, dem Label von Matt von 7 Minutes of Nausea heraus. 

Zu jeder Neuveröffentlichung gehört natürlich eine ordentliche Tour. Wie sehen eure Pläne diesbezüglich aus und können sich die nord- bzw. ostdeutschen Randgebiete auch auf euch freuen? 

B.SON: Eine Tour steht für September an und wird momentan gebucht. Nord- und Ostdeutschland werden auf jeden Fall vertreten sein, aber checkt am besten unsere Website oder die Myspaceseite

Was gebt ihr der Gemeinde mit auf den Weg? 

B.SON: DANKE für das Interview und DANKE an alle, die sich in jeglicher Form für uns engagieren und engagiert haben!
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26. Juni 2008

Mourning Beloveth - "A Disease For The Ages"

CD-Album
Grau Records 2008

Mourning Beloveth liegen mir besonders am doomigen Herzen. Nicht zuletzt weil es die Iren bereits zu „Dust“ Zeiten (2001) verstanden, ein Gebräu aus zutiefst traurigen Melodien und todesmetallischer Agressivität in einer derartigen Anmut einzurühren, dass es mich einfach nur niedergewalzt hat. Auch „The Sullen Sulcus“ (2002) visierte meinen gepeinigten Nerv punktgenau an. Auf „A Murderous Circus“ (2005) zeigten sich Mourning Beloveth in einem weniger rauen dafür aber umso melancholischeren Klanggewand. Das Jahr 2008 beschert uns nun „A Disease For The Ages“. Dabei ist der Name des aktuellen Albums keineswegs Programm. Vielmehr setzen Mourning Beloveth sich selbst ein musikalisches Denkmal, indem sie alle Tugenden der Vorgängeralben miteinander vereinen: Rauheit, Agressivität, Melancholie und Pathos. Darren growlt um sein Leben, Franks Backgroundstimme erreicht nie zuvor vernommene Höhen, Brendans Bass rollt und rollt, Brians Gitarre rifft und soliert, dass es eine wahre Doomfreude ist und Tims Bass Drum lässt die Magenwände erbeben. Die Soundwände werden wie üblich über Zeiträume von 10 bis 15 Minuten vor dem geneigten Hörer aufgebaut, um irgendwann wie eine Monsterwelle auf ihn einzubrechen. Hier wird pure Doomgewalt in fünf Akten zelebriert. „A Disease For The Ages“ ist das erdrückendste Album der Iren, was neben den genialen Kompositionen und deren instrumentalischer Umsetzung auch der sehr guten und äußerst druckvollen Produktion zu verdanken ist. Monumental!
Bewertung: 10 von 10
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25. Juni 2008

Horrors Of The Black Museum - "Gold From The Sea"

CD-Album
Obskure Sombre Records 2008

HORRORS OF THE BLACK MUSEUM wurde 2002 unmittelbar nach dem Split von Space Patrol gegründet. Von Anfang an wollten sich die Franzosen durch einen weniger gitarrenlastigen, aber umso doomigeren Sound von der Szene abheben. Nach zwei Demos (2002 und 2006) erscheint nun ihr erstes ordentliches Album über das Okskure Sombre Records Label. Die Franzosen rücken auch anno 2008 nicht von ihrem erklärten Ziel ab. Was bedeutet, dass man vergeblich nach Sludgeriffs aushorcht bzw. Gitarren überhaupt keine Verwendung finden. Dafür wabbern fette Bassläufe über einen hinweg und dröhnen mächtig übersteuert vor sich hin. Nicht nur im Namen spiegelt sich die Liebe zum Klassischen wider (Horrors Of The Black Museum ist ein Klassiker des britischen Horrorfilms aus dem Jahre 1959). Der klare Gesang huldigt nach eigenen Aussagen den musikalischen Vorbildern wie etwa Paul Chain, Saint Vitus, Count Raven und vielen anderen. Trotzdem bewegt sich der Sound vordergründig in funeralistischen Gefilden und verbreitet von vorn bis hinten eine entsprechend traurig-düstere Atmosphäre, die auch vor Synthi-Klängen und industriellen Sounds nicht zurückschreckt. Auch gesampelte Filmpassagen finden sporadisch Verwendung. Aber keine Angst, es handelt sich bei „Gold From The Sea“ keineswegs um ein experimentelles Album. Die vier Songs gereichen jedem Horrorsoundtrack zur Ehre und machen nichts anderes als behauptet. Sie doomen bösartiger als viele genreverwandte Veröffentlichungen.
Bewertung: 8 von 10
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11. Juni 2008

The Last Supper - "Workingman's Doom"

CD-Album
Eigenproduktion 2008

Ob es sich nun um ein Glaubensbekenntnis handelt, darüber kann man sich bei der Namensgebung von The Last Supper aus dem schönen Saarlouis streiten. Gewisse Parallelen zur Auferstehungsgeschichte Jesu könnte man sehr wohl in die Albenfolge der Band hineininterpretieren. Denn das selbstbetitelte Erstlingswerk hatte auf mich im metaphorischen Sinne tatsächlich eine verkündende und erleuchtende Wirkung. Zum Glück war das Release nicht von einem fulminanten Abgang der Band begleitet, wie ihn der heilige Sohn anno domini hinlegte. Diesen aussparend katapultieren sich The Last Supper mit ihrem aktuellen Album „Workingman’s Doom“ direkt und ohne esoterische Umwege in überirdische Gefilde. Hier wird den traditionellen Doomklängen a la Saint Vitus, The Obsessed, The Hidden Hand u.a. per excellence gehuldigt. Hier geben Röhrenverstärker den guten Ton an, es wird gerockt bis zum Abwinken und die Hammet Orgel surrt dezent und auf den Punkt gebracht. Keine Schnörkel, keine Experimente – It’s funkin’ Doom and i love it! Aussetzer sucht man auf dem Album vergeblich und Anspieltipps zu geben wäre wie „Perlen vor die Säue werfen“. Hört euch die ganze Platte an, von vorn bis hinten – Repeat drücken und noch mal das Ganze. Wer die 10 Titel nur anspielt oder überspringt, der hat dieses feine Stück Musik sowieso nicht verdient. „Jesus sagte: Vater, vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lukas 23:34) - Amen!
Bewertung: 9 von 10
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9. Juni 2008

WORSHIP, Stereochrist & Heavy Lord @ Sludge Noise Night 5

StereochristDoom Metal ist wahrlich ein zähes Geschäft! Davon kann Holger (Ex-Low Mans Tune) ein Liedchen singen. Mittlerweile zum 5ten Mal lud er zur Sludge Noise Night in der niederlausitzer Braunkohlemetropole Spremberg ein. Allen Erwartungen zum Trotz sollten bis zum Konzertbeginn sage und schreibe zwanzig zahlende Gäste den Erebos e.V. entern, denn keine geringeren als WORSHIP (G), Stereochrist (H) und Heavy Lord (N) gaben sich an diesem Abend die Klampfen die Hand. Fußball-Europameisterschaft hin oder her, hier sorgten gleich drei Mannschaften für sportliche Begeisterung, ohne sinnlos einem toten Schwein hinterherzulaufen, um ihm verbissen in den Allerwertesten zu treten. Vielleicht war der Termin für das Event ungünstig gewählt, möglicherweise hätte man die Anreiseversprechungen vieler nicht ernst nehmen sollen…sei’s drum. Jedenfalls war die Stimmung unter den anwesenden Musikern und Musikbegeisterten mehr als heiß und entsprechend eröffneten Heavy Lord zu fortgeschrittener Stunde den niederfrequenten Reigen. Psychedelische Orgien, walzende Riffs und stampfende Rhythmen brachten nicht nur die schwüle Luft zum vibrieren. Die Holländer gaben alles, um die Anwesenden in Ekstase zu versetzen, was ihnen auch ohne Schwierigkeiten gelang. …und nicht wenige Köpfe schwangen sich ein für das, was dann folgte – Stereochrist. Dass Ungarn mehr zu bieten hat als den Plattensee und kulinarische Raffinessen, sollte hinlänglich bekannt sein. Stereochrist starteten mit dem ersten Gitarrenanschlag ihres Auftritts voll durch. Obwohl oder gerade weil sich der Stil an ihren Vorbildern orientiert – astreiner NOLA Sound, verpackt in eigenen Arrangements, intensiv und vor allem FETT – konnte der Auftritt auch angesichts der dargebotetenen Qualität nur erfolgreich werden. Als würdigen Abschluss gab es dann noch das obligatorische Coverstück – vielleicht sollten sich Down mal anhören, wie „Bury Me In Smoke“ auf „ungarisch“ klingt und sich ein paar Scheibchen von der Salami abschneiden. Mein Nacken knackt jetzt noch! Das sich anschließende Kontrastprogramm sorgte nicht minder für Begeisterung. Es ist schon ein kleines Ereignis, wenn sich die Untergrundlegende Worship erhebt und zu ihrem funeralistischen Dooom!-schlag ausholt. Jeder Gitarrenanschlag sitzt und hinterlässt eine emotionale Einöde. Tiefste Death Growls verbreiten Angst und das Schlagzeug zermatscht langsam dein Gehirn – Schlag für Schlag, Minute für Minute, Stunde um Stunde. Ganze 2 der letztgenannten Zeiteinheiten dauerte das böse Spektakel – sehr beeindruckend! Und ich trat in eine grotesk positive Außenwelt – Vögelgezwitscher und die aufgehende Sonne begrüßten mich um 4 Uhr morgens. Danke Holger und mach weiter!

Zu den Bildern des Abends: Fotogalerie
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