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14. September 2013
Bandhaus Leipzig: OMEGA MASSIF have Risen From The Depth Of Doom
Letzte Nacht war keineswegs Schicht im Schacht, denn das dritte Risen From The Depth Of Doom-Minifestival lud mit großen Namen der akustischen Doom-Kunst in den Leipziger Bandhaus-Keller ein.
Den experimental-musikalischen Abend eröffnete N aka Helmut Neidhardt und entführte uns in düster Prora-ische Dröhnwelten zwischen Ostseewellen und morbider NS-Architektur - eine ungewöhnliche Gefühlsreise der Superlative mit künstlerischem und Geschichte aufarbeitendem Anspruch.
Danach wirkten UR wie ein junger, stürmischer Auerochse, der aus den Nüstern schnaubend alles niederwalzte, das sich ihm in den Weg zu stellen wagte. Dass dazu keine schnellen Rhythmen vonnöten sind, haben die Dresdner gestern bewiesen. Denn nach dem Motto: "Weniger ist manchmal mehr.", vibrierte der Bandhausboden angenehm, aber nicht weniger beeindruckend zu den Bass- und Gitarrenlinien der Post-Doom-Filigranarbeiter.
O GRACEFUL MUSING's BURDEN konnten mich live leider nicht genauso überzeugen, wie es den Chemnitzern mit ihrem in Heim- und Handarbeit selbst produzierten Debutalbum im letzten Jahr gelungen ist. Das Zusammenspiel und der Bühnenklang waren meine Meinung nach nicht optimal. Vielen Gästen reichte das Gebotene aber dennoch aus, um sich nach dem Auftritt eine der schön aufgemachten CDs für die eigene Sammlung mit nach Hause zu nehmen.
Über den Headliner des Abends brauchen nicht viele Worte verloren werden: Sie stiegen aus den dunkelsten Tiefen der Mine empor - das Grubenlicht in der einen, die Schürfinstrumente in der anderen Hand. Es blieb nur Dunkelheit und Zerstörung, nachdem im Schein ihrer falen Lichter alles zerborsten ward, auf immerdar und unwiederbringlich - OMEGA MASSIF. (SM)