28.02.2014 | UT Connewitz, Leipzig: Doom Unplugged? NEUROSIS light? Keineswegs! - SCOTT KELLYs Solo-Material streift so sanft und warm wie der nordamerikanische Prärie-Wind um die Klang verwöhnten Ohren, erzählt von der Weite, vom Alleinsein, vom Daseinsschmerz, zieht hinab in seelische Abgründe und lässt unmittelbar Teil haben an den Dingen, die den weit gereisten Musiker beschäftigen, bewegen und zermartern, vom eigenen Leben gezeichnet und von TOWNS VAN ZANDT inspiriert. Auch live überzeugte Scott gemeinsam mit Noah Landis und Greg Dale, dass amerikanischer Country und Blues kaum doomiger dargeboten werden können, und vielleicht gerade aufgrund der live hinzugefügten neuro(s)ischen Note von Landis umso mehr überzeugen, ohne jemals die Hauptband zu sein oder mimen zu wollen. Großartiges Gefühlskino, das so nur im bestuhlten UT Connewitz genossen werden kann. Scott bedankte sich bei den entspannten Zuhörern, die sich im Gegenzug für einen musikalischen Abend fernab von Metalgebaren und Doom-Onanie bedankten. Hört euch "Tecamseh Valley" an, versteht VAN ZANDT in der Scott'schen, intensiveren Version und lasst die Gänsehaut und Tränen laufen! (SM)
