CD-Album
Brainticket Records 2008
Die Bandmitglieder von ELLIOT’S KEEP sind allesamt keine Szeneneulinge. Bereits in den mittleren 90’ern war man zumindest in der Gegend um Dallas unter dem Namen Merauder bekannt (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Hardcore Metal Kombo aus New York). Nach längerer Pause entschied man sich wieder aktiv in die musikalische Öffentlichkeit zu treten. In Gedenken an ihren im Jahr 2004 unerwartet verstorbenen Wegbegleiter und langjährigen Freund wurde sich für ELLIOT’S KEEP als neuer Bandname entschieden. Über Brainticket Records erschien nun kürzlich das aktuelle Album. Die musikalischen Vorbilder vermitteln zunächst einen grundlegenden Eindruck von den Schubladen, derer sich bei der Entstehung von „In Medias Res“ stilistisch bedient wurde. Da wären Genregrößen wie etwa Solitude Aeturnus und Candlemass zu nennen, gefolgt von Iced Earth, Therion, Epica und Amon Amarth. In den sechs Songs des aktuellen Albums werden die Stile aber keineswegs zu einem Klangbrei verkocht, vielmehr zelebrieren ELIOTT’S KEEP getragenen Epic Doom und verbinden diesen mit Elementen des klassischen Heavy Metal und altbekannten Thrash/Death Trademarks. Dadurch gewinnt der Gesamtsound an Abwechslung und Eigenständigkeit. Die ausgedehnten epischen Passagen glänzen mit Doom Pathos und schweren Gitarrenriffs. Zur Auflockerung werden gezielt Doublebass Attacken eingestreut und die Anschlagfrequenz der Saiten mitunter ordentlich angezogen. Die überwiegend mittelalterlichen und fantastischen Geschichten werden sowohl von einer klassischen Gesangsstimme als auch mittels Death Grunts erzählt. Wer hier gediegenen Doom Rock erwartet, wird sich beim Hören von „In Medias Res“ eines besseren belehren lassen müssen, denn die Metal Keule schwingt ordentlich . ELLIOT’S KEEP spielen rassigen Epic Death Doom. Mir persönlich gefallen die langsamen Teile, egal ob sie von Gesang oder Geröchel begleitet werden, wesentlich mehr als das Thrashgeschrammel. Sowohl Doom Puristen als auch reine Extremfetischisten werden sich möglicherweise an der Stilvermischung stören. Wer sich in allen genannten Metalrichtungen zu Hause fühlt bzw. Genregrenzen für überwindbar hält, bekommt mit „In Medias Res“ ein abwechsungsreiches und instrumentalisch hochwertiges Album geboten, das auch noch mit einer fetten Produktion aufzuwarten vermag.
Bewertung: 7 von 10