LP-Album
Throne Records 2008
MONARCH haben sich mit ihrer sludgegeschwängerten Drone/Doom Variante einen Ruf weit über den französischen Untergrund hinaus erarbeitet. Im Gegensatz zu Genrekollegen wie etwa Sunn o))) u.a. haben sowohl Schlagzeug als auch Gesang (oder besser diabolisches Brüllkreischen) von jeher einen festen Platz im blaublütigen Quartett. Nach dem Debüt „666“, den Alben „Die Tonight“ und „Dead Men Tell No Tales“ sowie diversen Split-Releases mit Elysium, Moss und Grey Daturas schieben MONARCH nun ihr neuestes Werk in den Äther. „Mer Morte“ ist sowohl Albumname als auch der einzige Track des aktuellen Langspielers. Der Sound ist noch langsamer, hypnotischer, destruktiver und paranoider als zuvor. Emilie kreischt beängstigender denn je, Shiran und MicHell versetzen die Saiteninstrumente in noch dröhnendere Feedbackschwingungsschleifen und Stephane traktiert sein Schlagzeug mit solch hasserfüllter Wucht als hätte er noch eine offene Rechnung zu begleichen. „Mer Morte“ ist eine dreiviertel Stunde reinste Agonie, Körperfolter und Seelenschändung, möglicherweise der viel zu spät veröffentlichte Horrorsoundtrack zum Schwarzweiß-Filmklassiker „Nosferatu“, in gleichem Maße gruselig wie inspirierend - eine beeindruckende Fortsetzung ohne Wiederholungseffekt. MONARCH sind das lebende Beispiel dafür, dass Drone/Doom facettenreich und im höchst minimalistischen Sinne entwicklungsfähig ist. Wer dieses wunderbare Stück noch nicht sein Eigen nennt, sollte sich wenn noch möglich das edle und limitierte gold/schwarze Splattervinyl von Throne Records zulegen. Das Coverartwork ist typisch für monarchische Veröffentlichungen äußerst schlicht gehalten (goldenes Herz auf schwarzem Hintergrund). Weniger war schon immer mehr!
Bewertung: 9 von 10