CD-Album
Housecore Records 2009
Nach langem Zögern habe ich mich dazu durchgerungen, „Red Planet“ von VALLHALL einzulegen. Wider Erwarten handelt es sich bei der norwegischen Band aus Oslo keineswegs um einen weiteren Folk- oder True Norsk Black Metal-Klon, denn das (mittlerweile dritte) Album schleift mich die ersten vier Titel lang durch die trockensten und staubigsten Gefilde der amerikanischen Südstaaten – bis hier wird erdiger Southern und bluesy Swamp Rock der Marke Kyuss und Konsorten zelebriert. Das intermittierende Jazz-Instrumental „Rohypnol“ passt dann aber nicht so recht zum bisher gebotenen, obwohl das Stück wirklich klasse gespielt ist. „Mister Know-How“ klingt irgendwie nach Dave Grohl’s Foo Fighters, „Dead End“ bedient sich 70er Jahre-Riffs inklusive Hammond-Orgel und „Made Iron“ wagt sich eher zögerlich in King Diamond’sche Heavy Metal Regionen vor. Bei „Gravedance“ scheint das Fünfergespann um die Brüder Sorkness den anfänglichen Sound wieder gefunden zu haben, zerstört aber spätestens mit dem pathetischen Chorus im abschließenden Song „Phobia“ den letzten Hauch der anfänglich äußerst überzeugenden Stoner-Atmosphäre, wie sie „Stonehead“, „Liberation“, „Suicidal Hippie“ und „Easy Rider“ versprühen. Eine EP wäre hier vielleicht das adäquatere Release-Format gewesen, um einen runden und bleibenden Klangeindruck zu hinterlassen – darüber hilft auch nicht die superbe Produktion hinweg. Davon einmal abgesehen dürfte dem einen oder anderen schon die Tatsache zur Kaufentscheidung verhelfen, dass VALLHALL’s „Red Planet“ über das Housecore Records Label erschienen ist, welches anno dazumal von Phil Anselmo (Down, ex-Pantera) aus dem Erdboden gestampft wurde. 6/10 (by Mo)))urner)