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14. März 2010

Wall - s/t

Demo
Eigenproduktion 2009

Mit ihrem Song „A Good Son“ war WALL aus Nordrhein-Westfalen bereits auf unserem Deutschland’s Doomed Sampler (DMF Zine #2) vertreten. Auf der aktuellen Demo befinden sich neben diesem noch vier weitere Titel, die vom Dreigespann selbst schmunzelnd als 'Doompop' beschrieben werden. Ausgehend von der eingängigen Melodiösität, die sich durch alle Songs zieht, trifft das sogar in gewisser Weise zu, der dargebotenen Qualität wird diese Kategorisierung allerdings nur ansatzweise gerecht. Ich spreche hier von lupenreinem Traditional Doom, der mit seiner schleppend-groovenden Rhythmik, dem schwerem Riffing und sympathisch-lethargischem, marginal tatsächlich an Britpop erinnernden Gesang überzeugt. Der Opener „Black“ ist mit über acht Minuten Länge der gefühlvollste und gleichzeitig melancholischste Song auf der Demo. Hervorzuheben sind hier unbedingt die mehrstimmigen Gitarrensoli, welche sich sogar bis in bluesige Gefilde vorwagen. Im Gegensatz dazu beginnt „The Bucket“ relativ zügig mit thrashenden Saitenanschlägen, am Ende der fünften Spielminute gibt der tiefe Bass einen schleppenden Rhythmus vor, in welchen die Gitarren einsetzen, um bis zum Ende eine monströse Riffwand vor sich her zu schieben, die sich aufgrund der verzerrten Soli fast schon in Grief’schen Sludgegefilden bewegt. „A Good Son“ ist und bleibt das Groovemonster von WALL und der klanggewordene Beweis dafür, dass Doom auch im untersten Gechwindigkeitsbereich moschbar ist – definitiv ein Übersong! Die Melodie und der Gesang von „White“ erzeugt bei mir Gefühle, wie ich sie bei Warning’s „Watching From A Distance“-Album verspüre. Der Abschlussong „Scaregoat“ bewegt sich konsequent im Midtempo-Bereich und erinnert mich von den Hooklines stellenweise sogar an „Superunknown“ von Soundgarden. Alles in allem ist die Demo von WALL ein überzeugendes und für Proberaumaufnahmen erstklassig abgemischtes Release, nicht zuletzt der differenzierte und für Doom-Verhältnisse zermalmende Gitarrensound berechtigt zum Tragen des Bandnamens!
Bewertung: 9/10

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