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21. März 2010

Wheel - s/t

CD/LP-Album
Eyes Like Snow 2010

Bereits 2009 machten mir WHEEL aus Dortmund mit ihrer Demo Appetit auf das mittlerweile erhältliche und selbstbetitelte Vollzeitalbum. Bei Eyes Like Snow haben Arkadius Kurek (vocals), Benjamin Homberger (guitars), Marcus Grabowski (bass) und Carsten Jercke (drums) auch ein, wie ich finde, passendes Label für ihre Musik gefunden. Bei der handelt es sich um die traditionellste Spielart des Doom, welche mit episch verspielten Kompositionen zum Verweilen und Schwelgen einlädt. Dabei wird im Gegensatz zu bekannten Epic Doom Größen auf bombastisch überladene Arrangements und übereinandergelegte Tonspuren verzichtet, wodurch die Instrumente nicht in einer überproduzierten Soundwand untergehen, sondern auf die sabbathisch-vitus’sche Essenz reduziert auf den Hörer einwirken dürfen. Entprechend fühle ich mich schon ab dem opening Track „Mills Of God“ sofort um mindestens dreißig Jahre in der Rockschleife zurückversetzt und wie der Name verrät, wird hier in bedächtigen Rhythmusbereichen gemahlen. Und weil die Mühlen Gottes nie zu arbeiten aufhören, rollen auch die Riffs, von Arkadius’ epischem Gesang begleitet, beständig auf einer sanften Melodie vor sich hin. „To My Love Departed“ ist im Anschluss daran etwas riffbetonter und rhythmischer, in Ansätzen sogar treibend ausgefallen. Wie auch bei den folgenden Titeln bleibt hier die Grundstimmung schon aufgrund des lyrischen Themas sehr leidvoll. Besonders mitreißend sind das Riffing und der doppelstimmige, kraftvolle Gesang im letzten Fünftel des Songs ausgefallen. „Lilith“, bereits auf der Demo vertreten, zog mich schon damals mit seiner eingängigen Grundmelodie und der genialen Lead-Gitarre in den Bann, auch die bluesig verspielten Akkustikparts unterstützen die Erhabenheit des Songs. Aufgrund der hohen Emotionalität und des Anspruchs des Songs gerät Arkadius’ Stimme bei den gehaltenen Tönen in leichte Schieflage, was mit einem Augenzwinkern auch als ‚künstlerisches Flattern’ bzw. interpretatorisches Stilmittel angesehen werden kann. Nach diesem tollen Song wirkt „Eyes Of The Hydra“ fast schon etwas zu pathetisch und plätschert ohne Höhepunkte vor sich hin, auch die Leads überzeugen mich hier ausnahmsweise nicht, weil sie leicht neben der Note getroffen klingen. Zum Glück merzt das anschließende „Ethereal Sleep“ diesen Ausrutscher mit seinem schwerem Riffing, den eleganten Übergängen, den Abwechslung und Lebendigkeit verleihenden Breaks sowie dem überzeugenden Gesang wieder aus. Mit „Only God Knows“ wird dann sogar noch eine ziemlich rockige Nummer gespielt, auf das langsame Zwischenthema hätte hier durchaus verzichtet werden können, um den Songfluss nicht zu unterbrechen. „The Day I Need You Most“ wartet im Refrain mit einer der stärksten Passagen dieses Albums auf, absolut mitreißendes Riffing und geiler Powergesang. Eingerahmt von akkustischen, fast schon jazzigen Gitarrenklängen versprüht der Song sogar ein gewisses Ambient & Blues Feeling. Das abschließende „Entrance Into White Light“ ist der langsamste und schwerste Song des Albums, bei dem sich WHEEL sicher in ur-Cathedral- und Warning-Gefilden bewegen. Hier ist es gerade der Gesang von Arkadius, der dem Song aufgrund seiner Melodie Individualität und den gewissen Wiedererkennungswert verleiht – zwölf Minuten Agonie und Pein par excellence! Das Debutalbum von WHEEL spaltet mit Sicherheit die Klanggemüter, denn nur, wer sich auf den konsequenten und mitunter eigenwilligen Stil von WHEEL einlässt, wird auf diesem Album die eine oder andere Doomperle entdecken – ich fühle mich auf jeden Fall bereichert!
Bewertung: 8 von 10

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